Marktforschung ist eine zentrale Komponente für die erfolgreiche Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen. Traditionell beruht sie auf der Analyse von Daten und Befragungen von Konsumenten. In den letzten Jahren hat sich jedoch gezeigt, dass KI und Behavioral Economics eine wertvolle Ergänzung zur herkömmlichen Marktforschung darstellen.
1. Effizienz und Effektivität steigern
KI kann die Analysezeit um ein Vielfaches reduzieren, da sie in der Lage ist, große Mengen an Daten zu analysieren und Muster zu erkennen, die für menschliche Analysten schwer zu erkennen sind. Die Ergebnisse stehen somit viel schneller zur Verfügung und können direkt für konkrete Entscheidungen genutzt werden.
Die Effektivität von Marktforschung kann auch durch die Anwendung von verhaltensökonomisch optimierten Analyseverfahren gesteigert werden. Diese Ansätze berücksichtigen, dass Kunden nicht immer rational handeln, sondern von Emotionen und anderen Faktoren beeinflusst werden. Daher werden Verhaltensweisen, wie Kaufverhalten oder Präferenzen, auf der Basis von psychologischen Theorien und empirischen Studien erklärt. So können höherwertige Ergebnisse erzielt werden, die das Verhalten von Kunden nachvollziehbar und evidenzbasiert erklären.
2. Umsetzungsorientiertere & damit handlungsrelevantere Ergebnisse
Ein weiterer Vorteil von verhaltensökonomisch optimierten Analyseverfahren ist, dass sie konkrete Handlungsempfehlungen bis hin zu Lösungsideen geben können. Dadurch wird Marktforschung nicht nur zu einem passiven Instrument zur Informationsbeschaffung, sondern auch zu einem aktiven Gestaltungsinstrument für die Marktentwicklung.
3. Erfolgsprinzipien direkt auf ihren Use Case anwenden
KI und Behavioral Economics erlauben es auch, direkt etablierte Erfolgsprinzipien auf den konkreten Use Case anwenden zu lassen. So können Erkenntnisse aus Studien besonders gut anschlussfähig für die Aufgaben, welche die Fachabteilung zu lösen hat, gemacht werden. Zum Beispiel können Erkenntnisse aus der Entscheidungspsychologie genutzt werden, um die Navigation auf einer Website zu optimieren oder die Verkaufsargumentation von Produkten zu verbessern.
Ein weiteres Beispiel ist die Verwendung von Empfehlungsalgorithmen, um personalisierte Produktvorschläge für Kunden zu erstellen. Die Algorithmen berücksichtigen dabei das Verhalten von Kunden, wie z.B. das konkret in dem Fall gezeigte Entscheidungsverhalten ihrer Kunden, um darauf basierend maßgeschneiderte Empfehlungen zu geben. Auf diese Weise können Unternehmen ihren Kunden ein personalisiertes Erlebnis bieten und die Kaufentscheidungen der Kunden beeinflussen.
4. Neue Forschungsmöglichkeiten
Durch den Einsatz von KI-gestützten Verfahren, insbesondere ChatGPT und anderen Tools, ergeben sich neue methodische Wege in der Marktforschung, z. B. ein Hybrid aus qualitativer und quantitativer Forschung. Dabei können die Vorteile beider Forschungsansätze kombiniert werden, um treffsichere Ergebnisse und Empfehlungen zu liefern.
a) Best of Both Worlds
Quantitative Forschung bietet eine objektive Messung von Verhaltensweisen und Präferenzen durch Befragungen und statistische Auswertungen. Qualitative Forschung hingegen ermöglicht es, tiefergehende Einblicke in das Denken und Handeln von Kunden zu gewinnen. Durch qualitative Verfahren können Kundenmeinungen, -bedürfnisse und -probleme besser verstanden werden.
b) Outside in anstatt Inside out = 100% Kundenorientiert
Die Kombination aus beiden Forschungsansätzen erlaubt es, eine 100% kundenzentrierte Sicht auf die Marktforschung zu haben. Dabei werden Erkenntnisse nicht nur aus der Perspektive des Unternehmens gewonnen, sondern auf Basis der Kundenbedürfnisse und -präferenzen. Diese Herangehensweise reduziert die Wahrscheinlichkeit von "Übersetzungsfehlern", die bei der Interpretation von Kundenintentionen und unternehmerischen Einschränkungen entstehen können.
Fazit:
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Einsatz von KI und Behavioral Economics die Effizienz und Effektivität von Marktforschung verbessert, indem die Analysezeit reduziert und höherwertige Ergebnisse erzielt werden können. Die Anwendung von etablierten Erfolgsprinzipien auf konkrete Use Cases erlaubt es Unternehmen, schneller treffsichere nächste Schritte für die Lösung zu identifizieren. Neue Forschungsmöglichkeiten ergeben sich durch die Kombination von qualitativer und quantitativer Forschung, die eine 100% kundenzentrierte Sicht auf die Marktforschung ermöglicht.
Gefahr Gabage in – Garbage out:
Der Mensch ist und bleibt der entscheidende Faktor für Qualität und Treffsicherheit
Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass KI und Behavioral Economics keine Selbstläufer sind. Marktforschung sollte immer noch von Experten geleitet werden, um sicherzustellen, dass die Ergebnisse sinnvoll interpretiert und in den Kontext des Unternehmens gebracht werden können. Der Einsatz von KI und Behavioral Economics sollte also als Ergänzung zur herkömmlichen Marktforschung gesehen werden, um bessere und schnellere Ergebnisse zu erzielen. Sonst produziert man ganz schnell entweder zu flache & wenig handlungsrelevante Erkenntnisse. Oder es kommt noch schlimmer: durch „Garbage in Garbage out“ falsche Erkenntnisse werden teure unternehmerische Fehlentscheidungen getroffen.
Insgesamt lässt sich feststellen, dass der Einsatz von KI und Behavioral Economics in der Marktforschung ein unglaublich vielversprechendes Potenzial hat, um die Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen zu verbessern. Unternehmen sollten daher prüfen, wie sie diese Ansätze in ihre Forschungsstrategie integrieren können, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen.